Wie Maximilian zu uns kam
Es war ein lauer Abend Mitte Juli diesen Jahres, als es auf unserer Terrasse auftauchte, dieses Katerchen. Völlig ausgehungert und struppig.
Wir päppelten ihn auf – er blieb bei uns und wurde zum geliebten Familienmitglied. Er bekam den Namen Maximilian und wir rufen ihn Mäxelein, Max, Milchen, Mäxchen, Maxi …

Maximilians Verschwinden und wie wir ihn wiederfanden

Maximilian ist ein sehr heimeliger Kater. Er geht zwar gern in den Garten, verlässt diesen aber normalerweise nicht. Wenn wir abends die Storen runterlassen, kommt er mit rein und mit uns ins Bett.
In der Nacht vom 09. auf den 10.11. ging mein Partner Philipp nochmals raus um eine Zigarette zu rauchen. Max ging, von Philipp unbemerkt, ebenfalls nach draussen. Als Philipp wieder hineinging, blieb Mäxelein draussen. Da alle Fenster verschlossen waren, kam er nicht mehr hinein.
Da das Katerchen sich tagsüber verkriecht, erst abends zwischen 18:00 und 20:00 Uhr wieder auftaucht, machten wir uns im Laufe des Mittwochs, 10.11. zunächst gar nicht so grosse Sorgen. Erst dass er sich abends nicht zeigte, verwunderte uns. Wir durchsuchten jeden Winkel der Wohnung, streiften draussen herum. Doch kein Max auffindbar.
War das eine traurige Nacht, ohne das geliebte Schnurren am Ohr, das weiche Fell in der Nähe. Die Terrassentür liessen wir trotz der Kälte einen Spalt offen und den Storen ein Stückchen oben, damit Max hineinkommen könnte, wenn er den Weg fände – die Hoffnung war gross. Leider erfüllte sie sich aber nicht. Der nächste Tag begann wieder ohne Max.
Ich machte Meldung bei der Schweizer Tiermeldezentrale, druckte Flyer, die Philipp in der näheren Umgebung aushängte, wir informierten die Nachbarschaft. Jeden Tierarzt der Umgebung rief ich an und informierte über den Verlust.
Mit unserem Hund Miko habe ich als Hobby einige Zeit Mantrailing (Menschensuche) praktiziert. So dachte ich: „Einfach mal probieren“. In der Mittagspause machten wir uns auf die Suche. Ich war verwundert, dass er mich nicht aus dem Garten herausbrachte, sondern in die Tiefgarage wollte. Dort blieb er zunächst vor meinem Auto stehen. Da ich mir nicht vorstellen konnte, wie Katerchen in die Tiefgarage hätte kommen sollen, die Türen schliessen selbständig und ziemlich schnell, trieb ich ihn weiter. Er brachte mich nach draussen und führte mich eine gute Runde spazieren, bis ich aufgab.
Am Nachmittag nahm ich Kontakt mit Eva Herzog, einer Tierkommunikatorin, auf. Ich bat sie um Kontaktaufnahme mit Max, wollte wissen, ob es ihm gut geht und ob wir Hinweise bekommen, wo wir nach ihm suchen können. Sehr schnell konnte sie sich dem annehmen und berichtete, dass er nicht verletzt und ganz in der Nähe sei. Er wolle nach Hause, käme aber dort nicht heraus. Sie bekam Bilder eines grösseren Raumes mit vergittertem Fenster, einer Stufe, die doch keine Stufe war, etwas wie einem Eisengeländer. Das könnte jede Garage, jeder Keller sein. Doch in Kombination mit der Tatsache, dass es Miko in die Tiefgarage gezogen hat, erschien es mir plausibel, dass Max in unserer Tiefgarage sein könnte. So begab ich mich nach unten, durchsuchte jeden Winkel, jeden Neben- und Kellerrauf, das Treppenhaus. Doch kein Mäxelein auffindbar.
Später ging ich nochmals hinunter, blieb eine halbe Stunde still sitzen, in der Hoffnung, er zeige sich dann. Leider wieder erfolglos. So liess ich ein Fressnäpfchen stehen, damit er etwas Nahrhaftes hatte und auch, damit ich am nächsten Morgen sehen würde, dass er gefressen hat und damit die Sicherheit hätte, ihn dort finden zu können..
Die Nacht war unruhig, mehrmals zog es mich in die Tiefgarage um nach Max zu schauen. Am nächsten Morgen war das Fressnäpfchen unberührt und ich noch trauriger.
Meine Mama kam mir in den Sinn – und ihre Fähigkeit, mittels kinesiologischer Fragetechnik Antworten aus dem wissenden Feld zu bekommen. Das wissende Feld antowortet nur mit „Ja“ oder „Nein“, man muss sehr präzise fragen um klare Antworten zu erhalten.
Also bat ich Mama darum, zu helfen. Natürlich war sie bereit zu unterstützen. Auch sie bekam die Antworten, dass er in der Nähe sei, aber dort, wo er ist, nicht herauskäme.
Nun schoss ich los mit präzisen Fragen:
- Was heisst in der Nähe? 100 m, 500 m, 1 km, 2 km?
–> 500 m - Ist er über den grossen Parkplatz vor dem Haus?
–> Nein - Ist er über die grosse Strasse anschliessend an unseren Garten?
–> Nein - Ist er Richtung Bahnhof?
–> Nein
Hmmmm … damit war eigentlich jede Richtung ausgeschlossen. Mama sagte, sie könne sich die Umgebung nicht mehr richtig vorstellen – es ist nun schon recht lange her, dass sie hier war.
Also zog ich einen Kartenausschnitt auf Google Maps, der den Umkreis von etwa 500 m zeigt und schickte ihr diesen mit der Frage, ob das vielleicht helfe. Mama wurde ganz aufgeregt – mit solchen Mitteln hatte sie noch nie das wissende Feld befragt. Doch sie ließ sich auf den Versuch ein. Erfolgreich! Sie konnte eindeutig das Haus identifizieren, in dem Max sich befinden sollte – im Kartenausschnitt weist der rote Pfeil direkt auf dieses Haus.
Also machte ich mich auf den Weg. Ich fotografierte die Häuser der näheren Umgebung und schickte sie Mama. Wieder identifizierte Mama eindeutig dieses Haus.
Ein sympathischer, leicht wilder Garten mit drei Schuppen umgibt das Haus. Jede Menge Versteckmöglichkeiten für ein Katerchen. Ich nahm ein Foto des grösseren Schuppen und schickte es Mama. Ja, in der Nähe des Schuppens sei der Max.
Nun klingelte ich – wohl wissend, dass ich in Zeit der Enkeltrickbetrüger und anderen sehr behutsam vorgehen musste. Ein älterer Herr öffnete mir. Ich entschuldigte mich für die Störung und erklärte mein Anliegen.
Im Keller sei keine Katze, da sei er heute früh erst gewesen. Ich fragte, ob ich mich auf dem Grundstück etwas umsehen dürfe. Da erschien seine Frau in der Tür. Nochmals erklärte ich mein Anliegen. „Ja natürlich, ich begleite Sie“ erwiederte sie freundlich.

So zogen wir gemeinsam durch den Garten. Inspizierten jeden Schuppen, jeden Winkel des Gartens. Ich rief nach Mäxelein, doch erhielt ich keine Antwort. In der einen Ecke des Gartens war ein Feld mit grossem Bambus. Hier kämpften wir uns nicht hindurch, doch rief ich nach dem Katerchen – ohne Antwort.
Schliesslich erreichten wir wieder den ersten Schuppen. Ich bat die Hauseigentümerin, ob sie nicht nochmals im Keller nach ihm schauen könnte – natürlich hatte ich Verständnis, dass sei mich als Fremde nicht hineinlassen wollte. Sie war einverstanden.
Also gingen wir zurück zum Hauseingang. Auf dem Weg kamen wir an einem Belüftungsloch in der Hauswand vorbei, das direkt in den Keller führt (siehe Bild). „Hier ist schon einmal eine Katze hineingepurzelt“, sagte die Hauseigentümerin.
Ich schaute es genauer an: Etwa 40 cm vom Boden aufwärts gelegen, war es für Max, der aufgrund eines versteiften linken Hinterbeins und Arthrose nicht sehr beweglich ist, in erreichbarer Höhe. Durchaus denkbar, dass auch er durch dieses Lüftungsloch in den Keller gepurzelt ist. Ich schoss also ein Foto.
Die Hauseigentümerin kam ohne frohe Botschaft aus dem Keller. Kein Mäxelein. Es verwunderte mich nicht wirklich, denn die Mittagszeit ist so gar nicht die Zeit, zu der Max unterwegs ist – schon gar nicht an einem unbekannten, für ihn unheimlichen Ort wenn eine Fremde kommt.
Bevor ich mich verabschiedete, vereinbarte ich noch mit der Hauseigentümerin, dass ich am Abend wiederkommen und mich umschauen dürfe. Ausserdem war sie einverstanden, dass ich Fresschen mitbringen, welches sie in den Keller stellen würde.

So zog ich also von dannen. Zwar hatte ich Maximilian noch nicht wiedergefunden, doch war ich zuversichtlich.
Zu Hause angekommen bat ich Mama, mittels der Fotos von Schuppen und Belüftungsloch noch näher einzugrenzen, wo ich suchen sollte. Das Belüftungsloch gab ganz klar an. Ausserdem bat ich sie, dem Max zu sagen, wenn sie irgendwie mit ihm in Kontakt treten könne, dass ich am Abend um 19:00 Uhr wiederkäme und dass er sich dann doch bitte zeigen möchte, damit er zurück nach Hause kommt.
Am Nachmittag hatte ich noch ein langes Gespräch mit Frau Gygax, die für die Suchhundestaffel K9 tätig ist. Diese hatte ich schon am frühen Vormittag kontaktiert, da ich den Suchbereich eingrenzen wollte. Sie gab mir weitere Tipps, was ich bei meinem erneuten Besuch am Abend abfragen, berücksichtigen könnte.

Am Abend machten Philipp und ich uns auf den Weg zum Haus, Fresschen für Max hatten wir dabei.
Kurz bevor wir das Haus erreichten, sagte Philipp: „Schau mal, da ist er ja!“ Tatsächlich, unser Mäxelein tigerte an der Gartenhecke des Hauses umher – als hätte er auf uns gewartet. Philipp näherte sich vorsichtig, wir riefen freudig aber leise – Mäxelein maunzte laut. Philipp schloss ihn in die Arme. Wir beide überglücklich, Max noch etwas zweifelnd.
Der Hauseigentümerin gaben wir noch Bescheid, dass wir das Katerchen tatsächlich bei ihnen gefunden hatten, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
Zu Hause schlug Max sich erst einmal den Bauch voll. Anschliessend genossen wir den Abend in trauter Viersamkeit.
Noch offen ist für mich die Frage, wie Max dann doch aus dem Keller heraus kam, denn ich bin überzeugt, dass Mama und Eva, die Tierkommunikatorin, recht hatten. Ich habe Eva gebeten, nochmals mit Max in Kontakt zu treten, damit er uns erzählen kann, wie er das geschafft hat.
Die Heimkehr von Mäxli…… faszinierend und gleichzeitig emotional. Kann sehr gut mitfühlen, wie es euch/ dir die Tage ohne ihn ergangen ist.
Schön hat er sei zu Hause wieder.
Ganz liebe Grüsse und Streicheleinheiten für Mäxli
Danke für deine sanften Worte, liebe Gabi
Wir sind alle sehr, sehr glücklich. Ja